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Mar 06, 2023

Österreich drängt auf Zäune in Bulgarien

Von Nikolaus J. Kurmayer | EURACTIV.de

16.12.2022

„Wenn über 75.000 Migranten unkontrolliert durch EU-Staaten reisen, stellt das ein massives Sicherheitsrisiko für die gesamte EU dar“, sagte der österreichische Bundeskanzler vor dem regulären Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel. [EPA-EFE/STEPHANIE LECOCQ]

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Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer drängt auf eine gemeinsame EU-Finanzierung eines Zauns an der bulgarisch-türkischen Grenze im Vorfeld der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft, da Migration in der Union weiterhin ein heißes Thema bleibt.

Im Vorfeld einer wichtigen Kommunalwahl in Niederösterreich Anfang 2023 steht Migration weiterhin ganz oben auf der österreichischen Agenda. Unterstützt durch die bevorstehende schwedische EU-Ratspräsidentschaft, die „eine Überprüfung des Migrations- und Asylsystems“ zu einer Priorität gemacht hat, legt Nehammer in Brüssel weiterhin den Grundstein.

„Wenn über 75.000 Migranten unkontrolliert durch EU-Staaten reisen, stellt das ein massives Sicherheitsrisiko für die gesamte EU dar“, sagte der österreichische Bundeskanzler vor dem regulären Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel.

„Wir müssen Rumänien und Bulgarien beim Außengrenzenmanagement unterstützen und konkrete Maßnahmen ergreifen. Dafür setzt sich Österreich beim heutigen Europäischen Rat ein“, fügte er hinzu.

Nach Ansicht der österreichischen Regierung ist es an der Zeit, das „Zaun-Tabu“ zu brechen und an der Grenze zwischen Bulgarien und der Türkei einen 2-Milliarden-Euro-Zaun zu errichten, der in Sofia geschätzt wird. „Zäune an sich sind nichts Neues“, fügte er hinzu und verwies auf den griechisch-türkischen Grenzzaun.

Österreich hatte gegen den jüngsten Schengen-Beitritt Rumäniens und Bulgariens, dem grenzenlosen EU-Raum, ein Veto eingelegt und sich dabei auf Migrationsströme berufen. „Österreich ist überproportional mit Asylanträgen und irregulärer Migration in der EU belastet“, betonte Nehammer erneut.

Sein EU-Vorstoß wurde im eigenen Land scharf kritisiert. „Der einfache Ruf ‚Baut Mauern um Europa‘ aus dem Binnenland Österreich trägt eher zur Polemik in der Debatte als zur Lösung bei“, betonte Sigi Maurer, Parteivorsitzende der Grünen, Nehammers Koalitionspartner.

(Nikolaus J. Kurmayer | EURACTIV.de)

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